Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in Vienne war seit mehr als 20 Jahren verlassen. Es befindet sich im Gère-Tal, einem seit dem Zusammenbruch der Textilindustrie stigmatisierten und verarmten Stadtviertel. Dennoch sahen wir in dem Gebäude ein Potential eines positiven Virus für die gesamte Nachbarschaft, um das Viertel neu zu mischen und interessanter zu machen. Neben der CO2-Einsparung bei einer Sanierung soll auch das Gefühl des Verwahrlosung in ein Gefühl des Aufbruchs verwandeln. Das nachhaltig sanierte Gebäude bekommt neue Funktionen und bereichert auch dadurch das Viertel : erschwingliche und attraktive Wohnungen und  Co-Working-Bereich und ein multifunktionalen Veranstaltungsraum. Die Wohnungen können in Büros umgewandelt werden und umgekehrt. Die Bepflanzung des Gebäudes wurde sorgfältig durchdacht, um das Beste aus dem fast zu 100% versiegeltem Grundstück herauszuholen. Die Pflanzen sind so gewählt, dass sie die Fassaden beschatten oder die Raumluft verbessern : Hygrometrie, gefühlte Temperatur und Kühleffekt durch Evapotranspiration. Ein Teil des Daches ist bepflanzt und geschützt, um der Gefahr von herabfallenden Steinen zu zu begegnen. Und schließlich wird ein Teil der begrünten horizontalen und vertikalen Flächen von der grünboX-Vienne für die urbane Landwirtschaft genutzt werden, ein Experimentierfeld sowohl für die Verbesserung die Widerstandsfähigkeit in einer urbanen Umwelt als auch für die Attraktivität des Lebensumfelds.

Dieses Projekt, dessen Realisierung derzeit läuft, wurde von der Zeitung LE MONDE mit dem 2. internationalem Preis der SMART CITIES 2017 in der Kategorie  HABITAT ausgezeichnet.